Mit dem Fahrrad durch das Ruhrgebiet (Emscher Park Radweg)

Seit einigen Jahren bin ich schwer bemüht einige Bildungslücken rund um westdeutsche Metropolen zu schließen. Ich muss ehrlich sagen die Pott-Romantik hat es mir inzwischen schwer angetan. Industriekultur und offene, nette Menschen eben.
Irgendwann war dann die Idee geboren eine Fahrradtour durch das Ruhrgebiet zu machen. Dafür stehen etliche gut ausgebaute Strecken zur Verfügung: Routen der Industriekultur. Unsere Wahl fiel auf das rote Symbol der Industriekultur mit dem Namen Emscher Park Radweg.

Wer jetzt schon denkt Rad und Pott das passt nicht zusammen der irrt gewaltig! Von wegen Abgase und Großstadtmief. Zwischen den großen Städten die man über gut ausgebaute Radwege schnell verlässt lockt sehr viel idyllische Natur, urige Industriebrachen und tolle kunstvolle Aussichtspunkte. Streckenweise waren wir stundenlang ohne andere Radfahrer anzutreffen unterwegs (vielleicht auch wegen dem wechselhaften Wetter) .

Das Gepäck für eine Woche kann man noch gut selber mit dem Fahrrad transportieren. Die Etappen und die Unterkünfte planten und buchten wir vorab fest im voraus.

Radweg-Kanal

Unser Weg führte uns von Hamm nach Dortmund, Oberhausen, Essen, Waltrop und wieder zurück nach Hamm. Die Tagesetappen lagen immer so zwischen 40-60km. Rückblickend muss man sagen das es sinnvoll gewesen wäre in jeder Großstadt auch jeweils einen Tag zu verweilen um sich auch mal in Ruhe etwas anzuschauen. Die Strecken waren für uns von der Entfernung angenehm und nicht zu lang gewählt aber wenn man länger an einer Sehenswürdigkeit verweilte hatte man schnell erhebliche Zeitprobleme. Und Sehenswürdigkeiten gab es entlang der Strecke sehr viele.

KarteEmscherParkRadweg

Nachfolgend möchte ich euch ein paar Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke näher vorstellen.

Landschaftspark Duisburg

Der Landschaftsparks Duisburg kurz LaPiDu, ist ein skurriles Zeugnis der vergangen Stahlindustrie. Fremdartige verfallende Industriebauten vermischen sich mit Kunst und Natur und ergeben ein neues ganz eigenes Gesamtkunstwerk. Allein hier könnte man mindestens einen ganzen Tag und vor allen auch eine Nacht verweilen. Denn an bestimmten Tagen wird der LaPiDu nachts angestrahlt und erscheint in einem völlig anderem Licht.

http://landschaftspark.de/

Oberhausen

Oberhausen kannte ich vorher nur vom durchfahren auf der Autobahn und erscheint so wenig attraktiv. Mit dem Fahrrad durch fährt man Oberhausen aber angenehm an einem recht grünen Kanal.

Gasometer

Im Gasometer gibt es ständig wechselnde Ausstellungen und von oben hat man einen besonders schönen Ausblick!

http://www.gasometer.de/

In Hostel Veritas

Besonders hervorheben möchte ich auch noch das äußerst ausgefallen eingerichtete Hostel in Oberhausen mit super coolen Personal (cchte Ruhrpott Originale). Unser Zimmer hies Bettgeflüster und hatte eine ausgefallendes Engelartwork an der Wand.

In Hostel Veritas

http://www.neu.in-hostel-veritas.de/

Tetraeder (Bottrop)

Tetraeder

Das Tetraeder bei Bottrop ein toller Aussichtspunk, eine riesige Stahlkonstruktion auf einer Halde. Der Weg zum Tetraeder führt über lange Treppen die Halde hinauf. Der lange Weg lohnt sich von oben hat man einen herrlichen Ausblick auf viele Punkte der Tour.

Zeche Zollverein

Die Zeche Zollverein ist heute ein Museum und Veranstaltungsort. Das riesige Gelände und die Zeche allein sind schon die Reise wert.

Zeche Zollverein

https://www.zollverein.de/

Tipps

Falls ihr jetzt Lust bekommen habt die Strecke auch einmal zu fahren. Hier ein paar Tipps:

  • Bucht die Unterkünfte vorher, das erspart euch banges Suchen.
  • Ladet euch die GPS Daten der Route auf das Handy oder ein anderes GPS Gerät, das erspart lästiges Karten lesen.
  • Plant genügend Zeit zum Besichtigen der Städte und Sehenswürdigkeiten ein (bei uns nie mehr als 60km oder einen Tag extra für Besichtigungen).
  • Beachtet in eurer Planung auch die Öffnungszeiten der Sehenswürdigkeiten, die meisten haben an manchen Tagen gar nicht auf. Blöd wenn ihr nur diesen einen Tag vor Ort seit.
  • Macht euch nicht verrückt wegen dem Wetter, zwischen den Städten gibt es ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz welches ihr zur Not in Anspruch nehmen könnt. Die App Regenradar von Wetter online leistet bei der Wetter Tagesplanung zu dem gute Dienste.

Fazit

Das Ruhrgebiet ist ein schönes grünes Fleckchen Erde mit jeder Menge unglaublich netter Menschen und auf jeden Fall noch viele weitere Fahrradtouren wert! Besonders beeindruckt haben mich die gut ausgebauten Radwege, die nahtlos in die Städte und direkt an den Kulturstädten vorbei führen. Man fühlte sich als Fahrradfahrer nie als Fremdkörper sondern immer als willkommener Gast.

Route Industriekultur

Wenn ihr mehr Ruhrpott Romantik wollt dann folgt doch mal den Blogs Juli von Heimatpottential, Fee oder Nikes Herz tanzt.

 

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1 meinte zu “Mit dem Fahrrad durch das Ruhrgebiet (Emscher Park Radweg)”
  1. Sehr schöner Bericht. Aber es nicht nur der Emscher Radweg. Hier gibt es noch soviel zu sehen. Ich weiß wovon ich rede. Lebe schon immer im Pott und möchte gar nicht mehr woanders wohnen.

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